Alle Beiträge von Matthias Heitmann

„Die Wahrscheinlichkeit, dass moderne Radikalität im Denken und Handeln an eine hohe Konzentration misanthropischer Überzeugungen gekoppelt ist, ist größer als die, dass es sich um humanistisches Engagement handelt.“

„Vulkanausbrüche oder Meteroiten mögen die Gestalt unseres Planeten stärker beeinflusst haben, als es die Menschheit getan hat. Aber Lava und außerirdische Gesteinsbrocken schreiben keine ‚Geschichte‘.“

„Die ‚Politisierung‘ persönlicher Vorlieben und Genüsse vollzieht sich in dem Maße, in dem sich die Menschen aus der ‚politischen‘ Öffentlichkeit zurückziehen und ihr Glück im Privaten suchen, das leider nicht mehr wirklich privat ist.“

WHO – damit der Selbstmord sozial nachhaltig ist

Als ob die Zahlen des „Welt-Suizid-Reports“ noch nicht schlimm genug wären, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nutzt sie auch noch, um abstruse Forderungen zu erheben: „So müsse der Zugang zu Waffen, Giften und gefährlichen Medikamenten sinnvoll eingeschränkt werden – denn die Einnahme von Pestiziden, Erhängen oder Erschießen sind unter den am häufigsten gewählten Methoden zur Selbsttötung.“
Also Stricke verbieten, Brückenüberquerung nur mit Wachtmeister und den Menschen täglich nur einen halben Löffel Salz kredenzen – gibt es weitere gute Vorschläge, um Menschen das Leben lebenswert zu machen?

http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article131918175/Alle-40-Sekunden-bringt-sich-ein-Mensch-um.html

WM 2014 – eine Bilanz der medialen Bilanz

„Weltmeisterlich“ nach dem Spiel gegen Portugal
„Chaotisch“ nach dem Spiel gegen Ghana
„Zäh und einfallslos“ nach dem Spiel gegen die USA
„Eine Schande“ nach dem Spiel gegen Algerien
„Deutschland-Dusel“ nach dem Spiel gegen Frankreich
„Weltmeisterlich“ nach dem Spiel gegen Brasilien
„Hochverdient Weltmeister nach einem überragenden Turnier“ nach dem Finale gegen Argentinien.

Qualität in der journalistischen Berichterstattung – egal ob im Sport oder sonstwo – steht und fällt mit dem Interesse an Ernsthaftigkeit und dem Erinnerungsvermögen der Öffentlichkeit. Vielleicht sollten alle einfach ab und zu mal ein bisschen mehr „mertesackern“.

Fakt ist: Dem Sportjournalismus kommt das innere Korrektiv immer mehr abhanden, und das ist: der politische Journalismus, an dem man sich in den Sportredaktionen früher, was vermeintliche Seriosität anging, stärker ausrichtete, um die eigene Bedeutung zu betonen. Seit aber dieser „echte“ Journalismus selbst mittlerweile über Ticker-Meldungen nicht mehr hinauskommt, fehlt den Sportjournalisten offenbar jeder Anspruch, Ereignisse überhaupt sinnvoll einordnen zu wollen bzw. zu müssen. Besonders nervig fällt diese Entwicklung in dem unendllichen „Wie fühlen Sie sich“-Gefrage auf. Aber dies ist eben kein Problem des Sportjournalismus, sondern des Journalismus insgesamt …

2015