Politische Korrektheit & Toleranz

„Schaumkopf“ statt „Negerkuss“, „Balkan-“ statt „Zigeunerschnitzel“ – geht es bei der politisch korrekten Sprachregulierung wirklich darum, Individuen vor böswilligen Verletzungen oder Verleumdungen zu schützen? Ist „PC“ also Ausdruck einer befreienden Kultur des moralischen Anstandes? Muss sich eine tolerante Gesellschaft mit Intoleranz vor Intoleranten schützen? Ist es also ein Gebot der Toleranz, ihre Gegner mundtot zu machen? Was bedeutet dann eigentlich Toleranz? Oder ist sie einfach ein anderes Wort für “Zustimmung”? Es ist höchste Zeit, eine oder gleich mehrere Lanzen für die bedingungslose Toleranz gegenüber Ideen und Worten zu brechen und mit Missverständnissen über die Bedeutung der politischen Korrektheit aufzuräumen. Toleranz verlangt uns viel ab, aber sie hilft uns auch dabei, uns zu entwickeln und robuster zu werden. Im Gegensatz ist die „PC“-Kultur geprägt von der Geringschätzung und grundsätzlichen Schwäche des Menschen.

(Mehr dazu in meinem Buch „Zeitgeisterjagd“ und dem dortigen Kapitel „Sieben Gründe für die Toleranz“.)