Nach dem Cyber-Angriff auf TV5 : Freiheit als Waffe nutzen – und nicht einschränken!

“TV5 Monde ist kein militärisches Ziel. Indem der Islamische Staat den Fernsehsender ausgesucht hat, zeigt er, wovor er sich fürchtet: Vor der Anziehungskraft der freien Welt.“ So beginnt der Kommentar „Cyber-Dschihad“ von Rainer Hermann in der F.A.Z. vom 9.4.2015. Mutmaßliche Anhänger der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hatten mit einem Hacker-Angriff „bisher unbekannten Ausmaßes“ in der Nacht zu Donnerstag den Sendebetrieb des französischen Fernsehsenders TV5 Monde stundenlang lahmgelegt.

So sehr dem Kommentator und seiner Betonung der Rolle der Freiheit zuzustimmen ist, so unerträglich ist die Tatsache, dass aus sicht von Terroristen diese Furcht vor der westlichen Freiheit leider immer weniger begründet ist. Denn eben diese Idee der “freien Welt” wird im Westen aus Angst vor islamistischen Terroristen der absurden Schimäre einer “sicheren Welt” geopfert. Anstatt die schärfste Waffe einzusetzen und damit die Anziehungskraft der “freien Welt” zu stärken, wird sie von Sicherheitsexperten konfisziert, um islamische Fanatiker zu besänftigen.

Man muss es leider so drastisch sagen: Der Westen braucht keine islamistischen Enthauptungskommandos, um kopflos zu agieren.

 

Dieser Kurzkommentar ist am 10.4.15 in der BFT-Bürgerzeitung erschienen.