WHO – damit der Selbstmord sozial nachhaltig ist

Als ob die Zahlen des „Welt-Suizid-Reports“ noch nicht schlimm genug wären, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nutzt sie auch noch, um abstruse Forderungen zu erheben: „So müsse der Zugang zu Waffen, Giften und gefährlichen Medikamenten sinnvoll eingeschränkt werden – denn die Einnahme von Pestiziden, Erhängen oder Erschießen sind unter den am häufigsten gewählten Methoden zur Selbsttötung.“
Also Stricke verbieten, Brückenüberquerung nur mit Wachtmeister und den Menschen täglich nur einen halben Löffel Salz kredenzen – gibt es weitere gute Vorschläge, um Menschen das Leben lebenswert zu machen?

http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article131918175/Alle-40-Sekunden-bringt-sich-ein-Mensch-um.html

WM 2014 – eine Bilanz der medialen Bilanz

„Weltmeisterlich“ nach dem Spiel gegen Portugal
„Chaotisch“ nach dem Spiel gegen Ghana
„Zäh und einfallslos“ nach dem Spiel gegen die USA
„Eine Schande“ nach dem Spiel gegen Algerien
„Deutschland-Dusel“ nach dem Spiel gegen Frankreich
„Weltmeisterlich“ nach dem Spiel gegen Brasilien
„Hochverdient Weltmeister nach einem überragenden Turnier“ nach dem Finale gegen Argentinien.

Qualität in der journalistischen Berichterstattung – egal ob im Sport oder sonstwo – steht und fällt mit dem Interesse an Ernsthaftigkeit und dem Erinnerungsvermögen der Öffentlichkeit. Vielleicht sollten alle einfach ab und zu mal ein bisschen mehr „mertesackern“.

Fakt ist: Dem Sportjournalismus kommt das innere Korrektiv immer mehr abhanden, und das ist: der politische Journalismus, an dem man sich in den Sportredaktionen früher, was vermeintliche Seriosität anging, stärker ausrichtete, um die eigene Bedeutung zu betonen. Seit aber dieser „echte“ Journalismus selbst mittlerweile über Ticker-Meldungen nicht mehr hinauskommt, fehlt den Sportjournalisten offenbar jeder Anspruch, Ereignisse überhaupt sinnvoll einordnen zu wollen bzw. zu müssen. Besonders nervig fällt diese Entwicklung in dem unendllichen „Wie fühlen Sie sich“-Gefrage auf. Aber dies ist eben kein Problem des Sportjournalismus, sondern des Journalismus insgesamt …

Zur Debatte über den militärischen Einsatz von Drohnen

Ist ein Krieg dann ethisch vertretbar, wenn diejenigen, die man auf der „ethisch richtigen Seite“ wähnt, ebenfalls in Lebensgefahr schweben? Sind Kriege abzulehnen, weil Drohnen eingesetzt werden? Ist das nicht eine völlig künstliche Debatte?
Anstatt Aussagen über politische Motive zu treffen, werden Scheinargumente gebracht à la „Die Entscheidung über Leben und Tod darf aber nicht ein Computer treffen.“ Kritik am Krieg wird reduziert auf die Mainstream-Kritik an Technologie. Und das ist das eigentlich barbarische daran.

„Computer dürfen nicht über den Tod entscheiden“ (Zeit Online)

WM 2014: Zu Tode jauchzend oder himmelhochtrauernd?

Das Fehlen realistischer Einschätzungen führt unweigerlich zu Überreaktionen – das gilt in der Politik, und erst recht beim Fußball.
Beispiel: BRD – ALG: Ich bin ja kein Schlandianer. Wer aber im Vorfeld des Spiels die algerische Mannschaft (trotz ihrer beachtlichen Auftritte in der Vorrunde) zu Kanonenfutter degradiert und die deutsche Mannschaft (trotz ihrer Auftritte in der Vorrunde) überhöht, dem bleibt dann nach einem eigentlich erwartbar engen Match kaum etwas anderes übrig, als die deutsche Mannschaft, der eben noch Weltmeisterpotenzial zugesprochen wurde, zu Vollidioten zu erklären – zu Unrecht. In der zweiten Halbzeit hatte sie die Algerier total im Griff, das Tor war nur eine Frage der Zeit und ließ einfach nur 3 Minuten zu lange auf sich warten.
Ich gebe Per Mertesacker daher unumwunden Recht. Und wenn ich mich über etwas aufregen könnte, dann wäre es die öffentliche Aufregung…

E-Dampf

Die Gefahr der E-Zigarette liegt in ihrer nichtbeweisbaren Gefährlichkeit. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig befürchtet, dass der Elektrodampf junge Leute zu einer Raucherkarriere verführen könnte. Mit dem Argument könnte sie auch die Nahrungsmittel- und Wasseraufnahme verbieten. Schön ist allerdings auch die süddeutsche Formulierung „Elektrodampf“ – ist sicher der Zwillingsbruder des Elektrosmogs.

„E-Zigarette für Jugendliche soll verboten werden“ (Süddeutsche Zeitung )

WM 2014: Wer sich bemalt, ist Rassist?

Wenn das Schwarzbemalen von Gesichtern, das Tragen von T-Shirts mit der Aufschrift „Ghana“ oder halbnackte Flitzer mit Nazi-Symbolen auf dem Oberkörper das rassistischste ist, was den Wärtern der Politischen Korrektheit auffällt, dann ist es Zeit, sich endlich einzugestehen: Der Rassismus als politische Ideologie ist tot! Lang lebe der anti-rassitische Autoritarismus.

„Blackfacing bei der WM: Rassismus-Vorwürfe gegen deutsche Fans“ (Spiegel Online)

Matthias Heitmann