Die im Zuge der „Harmonisierung des EU-Urheberrechts“ drohende De-facto-Abschaffung der „Panoramafreiheit“ ist ein typisches Beispiel für die gewollte Entpolitisierung des europäischen Einigungsprozesses: Vereinheitlicht wird grundsätzlich immer auf dem rechtstaatlich und freiheitspolitisch niedrigstem Niveau – und möglichst ohne öffentliche Debatte.
God save the Queen!
Wenn es doch nur halb so aufmüpfig und frech zuginge in der Auflehnung gegen die heutigen Klima-, Überwachungs- und Entmündigungs-Bürokratie wie in dem heutigen Taz-Kommentar „Inzestuöse deutsche Räuberbaronin“ gegen die britischen Aristokratie…
Verglichen mit dem globalen Einfluss dieser sich so progressiv gebenden modernen Elite ist Elsbeth tatsächlich nicht viel mehr als eine rüstige kleine Dame mit Hut. Aber man muss die Schlachten schlagen, wie sie fallen – und der Besuch der alten Dame liefert ja einen öffentlichkeitswirksamen Anlass, um die scharfen Zähne und Krallen zu zeigen, die man ansonsten in Yogamatten und Tofubratlinge schlägt. Und außerdem sucht man sich eben auch die Feinde aus, denen man sich gut gerüstet sieht.
Bonjour Zensur: EU-Menschenrechtsgerichtshof macht Forenbetreiber zu Blogwärtern
Nach Lesart des Straßburger Gerichts verstößt nicht nur das Beleidigen gegen die Menschenrechte, sondern auch derjenige, der Beleidigungen im Internet eine Platform bietet.
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Fall Tuğçe Albayrak: Sollen wir dem Mitleid misstrauen?
„Viele ließen sich von diesen Emotionen leiten. Es regierten Reflexe, wo Beherrschung wichtig gewesen wäre.“ Alfons Kaiser bringt die Problematik der Emotionalisierung in seinem FAZ-Kommentar „Misstrauen wir dem Mitleid“ vom 16.6.2015 zum Urteil im Fall Tuğçe Albayrak auf den Punkt.
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Bildblog und der Montagmorgen-Diarrhöe
Bildblog.de erwähnt meine Kritik an der Tatorteritis der deutschen Medien: „Claire Danes, Tatort, Heftig.co“.
„Sein Credo für den gesunden Menschenverstand ist erfrischend und provozierend offen.“
Cornelia Holtmann, Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit
Helikopter-Eltern: Getrieben von Paranoia und Misanthropie
„Wenn Eltern von ihrer Kindheit erzählen, wird es meistens romantisch. Sie schwärmen von nicht enden wollenden Nachmittagen, an denen sie mit ihren Freunden durch die Straßen zogen, herumalberten, Klingelmännchen spielten und Zigarettenkippen sammelten. Sie träumen von der Zeit, als sie in ihren Zimmern abhingen, an die Decke starrten, ihren Barbie-Puppen die Haare abschnitten und Löcher in die Tapete bohrten. Sie schwärmen von einem Leben, in dem sie stundenlang sich selbst überlassen waren – unkontrolliert, unbeobachtet, ungefördert.“
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Montagmorgen-Diarrhöe: Deutsche Medien leiden unter akuter Tatorteritis
Müssen wir montags früh wirklich über den „Tatort“ reden? Viel spannender wäre es doch, einmal darüber zu diskutieren, warum heute so viele Menschen meinen, der öffentlich-rechtliche Sonntagabendkrimi sei relevanter Nachrichtenstoff.
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Nationalsozialismus und Naturschutz: Braune Wurzeln
Andreas Speit nimmt sich in seinem Artikel „Braune Wurzeln“ in der „taz“ vom 12.6.15 ein Thema vor, das sehr gerne verdrängt wird: die historische, inhaltliche und personelle Nähe zwischen nationalsozialistischer Ideologie und dem deutschen Umwelt- und Naturschutz.
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Timothy Hunts freiwillige Selbst-Steinigung
Der britische Nobelpreisträger Timothy Hunt tritt wegen eines sexistischen Kommentars bei einer Journalistenkonferenzvon seiner Position als Honorarprofessor am University College London (UCL) zurück, wie die „Süddeutsche Zeitung“ am 11.6.15 berichtet.
Der 72-Jährige bei der Weltkonferenz der Wissenschaftsjournalisten in Südkorea mit dieser Aussage über Frauen in der Forschung Empörung ausgelöst: „Lassen Sie mich über meine Probleme mit Mädchen sprechen. Drei Dinge passieren, wenn sie im Labor sind: Du verliebst dich in sie, sie verlieben sich in dich und wenn du sie kritisierst, weinen sie.“
Liebe im Labor sei „störend für die Wissenschaft“, sagte Hunt, der 2001 gemeinsam mit zwei anderen Wissenschaftlern für seine Arbeit auf dem Gebiet der Zellforschung den nobelpreis erhalten hatte. Er habe „nur ehrlich“ sein wollen, sagte er nun, nannte sich selbst aber dennoch ein „chauvinistisches Schwein“.
Bevor die Politisch Korrekten ihn steinigen („Jeder nur einen Stein, bitte!“), darf ich ihn bitte noch kurz vorher dafür beschimpfen, dass er in die Steinigung einwilligt?!
Was es bedeutet, wenn Pflanzen spüren, wenn sie gegessen werden.
Pflanzen spüren es wohl, wenn sie gefressen werden. Eine US-Forschungsgruppe der University of Missouri in Columbia hat eine Studie mit diesem ungewöhnlichen Ergebnis veröffentlicht. So jedenfalls schreibt Vanessa Schneider in ihrem Artikel vom 9.6.15.
2. Mittels moderner Gentechnik dumme Tomaten züchten, deren emotionale Intelligenz nicht hoch genug entwickelt ist, um sich ihres Schicksals bewusst zu werden.
3. Sich damit anfreunden, dass Marmor im Abgang etwas ruppig ist – und diesen genießen, bis Forscher auch dessen Seelenleben analysiert haben.