Aufklärung für den Islam – und was ist mit uns?

Es ist schon seltsam: Dieselben Leute, die dem Islam eine Aufklärung nach westlichem Vorbild wünschen, haben eben diese Aufklärung schon lange selbst ad acta gelegt. Das Misstrauen gegenüber dem einfachen Bürger ( = potenzieller Pegida-Anhänger), freier demokratischer Gesellschaftsorganisation ( = eh alle korrupt und egoistisch) und gegenüber Wissenschaft und Forschung ( = Umweltverschrottung & Menschenvergiftung) sitzt so tief, dass man sich fragt, was da „dem Islam“ eigentlich an den Hals gewünscht wird.

Vielleicht wäre auch hierzulande eine neue Aufklärung geboten, nicht nur hinsichtlich der Beschränkung religiöser Macht, sondern auch in Bezug auf ihre ureigensten Werte, die erst das Zurückdrängen religiöser Vorstellungen möglich machten. Dann käme unsere Gesellschaft auch nicht auf die Idee, in ihrem Angstfieberwahn die eigenen zivilisatorischen Errungenschaften so bereitwillig aus dem Fenster zu werfen. Solange die „Progressiven“ hierzulande aber vom Menschen ungefähr so viel halten wie die Mörderbanden des Islamischen Staates, braucht sich jedenfalls niemand besonders viel auf die westliche Zivilisiertheit einbilden.