Zwischen den sogenannten „Gutmenschen“ mit ihrer zweifelhaften Interpretation des „Menschlichen“ und den sogenannten „Wutbürgern“ mit ihrer nicht minder zweifelhaften Interpretation des „Bürgerlichen“ droht das aus der öffentlichen Wahrnehmung vertrieben zu werden, was man „common sense“ nennt: also das Streben danach Vernunft, Gemeinsinn und gesundem Menschenverstand, ohne emotionale Verblendung, ohne alarmistischen Eifer und ohne wohlwollende Beschönigung der Realität.
Es wäre schön, wenn insbesondere jene, die in der Vergangenheit stolz darauf waren, sich als unabhängige Geister jenseits dieser vorgegebenen Bipolarität zu positionieren, wieder damit begännen, aus der Reihe zu tanzen und sich dem totalitären und spalterischen „Entweder-Oder“-Prinzip zu widersetzen. Auf das sich aus dem keifenden Pro-und-Contra-Bashing des schwarz-weißen Zeitgeists wieder ein Klima der offenen und wirklich kontroversen Debatte entwickelt.