Kindheit & Erziehung
Wie sieht eine kinderfreundliche Gesellschaft aus? Sollten wir Kinder möglichst lange vor der „bösen Erwachsenen-Welt“ bewahren oder ihnen möglichst früh reinen Wein einschenken, sie mit 16 Jahren wählen lassen, ihnen aber die „Zigarette danach“ verwehren? Was bedeutet überhaupt Kindheit, wenn selbst Erwachsene die Erwachsenenwelt skeptisch sehen und zunehmend selbst wie Kinder behandelt werden? Wir laufen Gefahr, die kinderfreundliche Gesellschaft mit einer „infantilisierten“, also einer verkindlichten Gesellschaft zu verwechseln. Damit Kinder die Möglichkeit haben, Kinder zu sein, müssten Erwachsene dann nicht wie Erwachsene leben können? Brauchen Kinder nicht eine positive und Einstellung zu dem, was es heißt, erwachsen, selbstbewusst und mündig zu sein? Und von wem sollte diese positive Einstellung kommen, wenn nicht von freien und mündigen Erwachsenen?
(Mehr dazu in meinem Buch „Zeitgeisterjagd“ in den dortigen Kapiteln „Wenn Bildung Einbildung ist“ und „Von den süßen Kleinen und den bösen Großen“.)