Nach einem Bericht der Bildzeitung fordern Politiker nun auch eine Frauenquote für Straßen.
Dieser Forderung liegt ein grundlegendes Missverständnis zugrunde: Denn ob man es glaubt oder nicht – Straßen sind grundsätzlich weiblich. Nur wenn sie – wie auf dem Foto im verlinkten Artikel – als „Weg“ ausgewiesen sind, sind sie männlich.
Das scheint ihnen allerdings mehrheitlich schnuppe zu sein. Ich habe jedenfalls noch nie gesehen, dass Straßen „auf die Straße“ gehen, um gegen männliche Namen zu protestieren. Umgekehrt übrigens auch.
Feministinnen sind auf dem Holzweg, wenn sie glauben, dass unseren urbanen Mobilitätsschluchten der Asphalt kocht oder der Bordstein schwillt, weil man sie in irgendeiner Weise benennt. Man sieht auf dem Foto im Artikel, wie tapfer es auch der amtlich beglaubigte Weg hinnimmt, einen weiblichen Namen zu tragen („Helga-Feddersen-Weg“).
Es wäre ehrlicher von Feministinnen, sie würden nicht Straßen und Wege vorschicken, wenn es in Wahrheit doch einzig um ihre eigene Hypersensibilität geht.
Ich hätte einen Vorschlag zur Umbenennung des Helga-Feddersen-Weges: Ich plädiere für „Feministinnen-Weg“.