In „liberal – Debatten zur Freiheit“, dem Debattenmagazin der Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit (Ausgabe 1/2016), ist eine vom dortigen Chef vom Dienst, Boris Eichler, verfasste Kurzbesprechung meines Buches erschienen.
Matthias Heitmann hat sich auf Zeitgeisterjagd gemacht und getroffen. In seinem gleichnamigen Buch seziert er das politische Denken unserer Tage und entdeckt darin reichlich antiaufklärerisches Gedankengut. Dabei wird von Egoismus bis Emanzipation kein Themenbereich gesellschaftlicher Debatten ausgeblendet, besonders stößt sich der Autor jedoch, und dies aus liberaler Sicht zu Recht, an der Tendenz, das Private immer mehr zu politisieren. Der heutige Zeitgeist, so Heitmanns Analyse, wende sich nicht gegen gesellschaftliche Missstände, sondern gegen den Menschen an sich. Die Betonung des Individuums gelte heute geradezu als Antithese des Sozialen. Auf knapp 200 Seiten seziert Heitmann unseren Zeitgeist – zu kurz kommt dabei nur der Blick auf den Zeitgeist anderer Gesellschaften und Epochen. Der hätte das Thema besser fundiert und zugleich die tröstliche Botschaft ausstrahlen können, dass jeder Zeitgeist bald verfliegt.
(Boris Eichler, erschienen in „Liberal“ Nr. 1/2016, S. 50, www.libmag.de)