Der Proteststurm gegen die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar kommt nicht nur Jahre zu spät, er pfeift auch völlig am Thema vorbei. Letztlich ist er nichts anderes als ein Zeichen westlicher Verunsicherung.Am 20. November 2022 beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Natürlich wird sie, wie immer, flächendeckend im Fernsehen übertragen, natürlich auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Gleichzeitig wird den Menschen, die sich dafür interessieren, die Frage gestellt, ob sie das Wüsten-Spektakel nicht vielleicht doch lieber nicht schauen sollten. Es ist ein groteskes Schauspiel. Die Medien verhalten sich, als genössen sie ihre vermeintliche Machtposition: Sie bieten dem Fußballvolk moralisch-verwerfliche Ware an und wollen es gleichzeitig darüber belehren, wie schändlich es sei, ein so blutbeflecktes Turnier überhaupt ansehen zu wollen. Sie agieren wie Drogenhändler, die ihren Stoff mit Beipackzettel verticken und mit erhobenen Zeigefingern über Risiken und Nebenwirkungen aufklären.
Weiterlesen auf Cicero Online, wo dieser Artikel am 10.11.2022 erschienen ist.