Konsequente Klimaretter: Osamas al Ökoida

Spätestens jetzt müsste den Klimawandel-Apokalyptikern, insbesondere nach dem Klimagipfel im frostigen Kopenhagen, bewusst werden, wie minimalistisch ihre Forderungen zur Weltenrettung bislang ausgefallen sind. Anstatt sich über lächerliche Zwei-Grad-Ziele Gedanken zu machen, meldete sich al Qaida-Chef Osama bin Laden Ende Januar 2010 mit konkreten Vorschlägen zur Lösung des Klimaproblems zu Wort.

Nachdem er die Industrienationen in mehrheitsfähiger Manier für Hunger, Verwüstungen und Überflutungen weltweit verantwortlich machte, forderte der bärtige Öko-Krieger unter Verzicht auf beinahe jede religiöse Rhetorik die klimabesorgte Welt dazu auf, US-amerikanische Produkte zu boykottieren und der Weltherrschaft des US-Dollars ein Ende zu setzen (Salah Nasrawi (AP): „Bin Laden blasts U.S. for climate change” in: Washington Times, 29.1.10, www.washingtontimes.com).

Schon in der Vergangenheit hatte bin Laden mit Aussagen zur Umweltzerstörung auf sich aufmerksam gemacht, sich aber nun erstmals zentral dieser Thematik angenommen. Ob er beleidigt war, dass er, obwohl thematisch voll auf Linie, keine Einladung nach Kopenhagen erhalten hatte? Vielleicht. Entscheidender ist aber wohl, dass bin Laden es versteht, Ängste im Westen nicht nur selbst zu verbreiten, sondern sich dieser auch rhetorisch zu bedienen. Wie bereits mehrfach in Novo dargelegt, scheint in den Aussagen des untergetauchten Terroristenkönigs weniger eine kohärente Strategie zur Errichtung eines globalen Gottesstaates als vielmehr die westlich-nihilistische Misanthropie auf, die auch in zahlreichen Flugblättern der Antikriegs- und ebenso der Umweltbewegung zu finden ist.

Offensichtlich werden diese zumindest andernorts aufmerksam gelesen. Mit Spannung darf erwartet werden, wann sich im Westen erste Trittbrettfahrer unter den Fahnen einer „al Ökoida“ formieren, um den Forderungen des einst als islamischen Fundamentalisten bekannten Osama bin Laden Nachdruck zu verleihen.