Manche Filme sollte man immer mal wieder sehen. Nicht, weil sie dadurch besser werden – im Gegenteil, alte Trickaufnahmen erscheinen angesichts fortschreitender Filmtechnik immer alberner –, sondern weil sich der gesellschaftliche Kontext, in dem man sie sieht, manchmal so stark verändert, dass sie neu wahrgenommen werden.
„Star Trek: der Film“ aus dem Jahr 1979 ist ein solches Werk. Die Geschichte ist schnell erzählt: Im Jahr 2271 machen Kirk, Spock & Co. Bekanntschaft mit einem wolkenähnlichen Wesen, das eine Sonde auf die Enterprise entsendet, sich aller Computer bemächtigt und Daten herunterlädt. Eine weitere Sonde erklärt der Crew, dass sie von V’Ger geschickt worden sei, um die „Kohlenstoffeinheiten“ – gemeint sind die Menschen –, die das Schiff infiziert hätten, zu studieren, und dass V’Ger die Erde ansteuere, um seinen Schöpfer zu treffen. Als V’Ger von dort keine Antwort erhält, greift es den blauen Planeten an, um ihn von allen Kohlenstoffeinheiten zu säubern.
Dennoch geht die Geschichte am Ende gut aus: Kirk & Co. decken auf, dass V’Ger eine über 200 Jahre alte menschliche Sonde (Voyager 6) ist, die auf einem von Maschinen bewohnten Planeten gestürzt, von diesen anschließend repariert worden war und nun wieder auf seiner Ursprungsmission „Lerne, was zu lernen ist und bring die Daten deinem Schöpfer“ unterwegs ist. Erst durch eine körperliche Verschmelzung mit einem weiteren Crewmitglied der Enterprise endet ihre Mission.
Was sagt uns das? Menschen sind eben mehr als Kohlenstoffeinheiten, die das „Raumschiff Erde“ infizieren. Wer sie auf C-Moleküle reduziert, aus denen sie bestehen oder die sie, z.B. in Form von CO2, ausscheiden, setzt einen zerstörerischen Kurs. 1979 mag das noch selbstverständlich gewesen sein; heute erscheint es angebracht, nochmals daran zu erinnern.