Friedensmahnmal Dresden – Aleppo: Sitzen wir wirklich im richtigen Bus?

Die hochkant stehenden Busse vor der Dresder Frauenkirche sollen an die Bus-Barrikade in der syrischen Stadt Aleppo erinnern und ein Mahnmal gegen den Krieg darstellen.

Wenn ich aber das Interview mit dem Konfliktforscher Jan Oberg mit dem vielsagenden Titel „Was Sie über Aleppo hören, ist bestenfalls ein kleiner Teil der Wahrheit“ nochmal lese, kommen mir Zweifel, ob man sich angesichts der enorm starken Bildsprache dieser Installation in Dresden die Mühe gemacht hat sicherzustellen, dass wir hier nicht vor den falschen Karren gespannt, bzw. in den falschen Bus gesetzt werden.

Konkret: Wer hatte die Bus-Barrikade in Aleppo ursprünglich errichtet?Mir fehlt angesichts der über Monate hinweg verbreiteten Horrornachrichten aus Aleppo die Fantasie zu glauben, dass die Zivilbevölkerung die Kraft und die Möglichkeit und mit beidem nichts Besseres zu tun hatte, als Busse hochkant nebeneinanderzustellen. Da dieser Teil der Stadt jahrelang von islamistischen Rebellen besetzt war, kann davon ausgegangen werden, dass sie es waren, die die Busse auftürmten.

Wollen wir wirklich des heroischen Widerstandes islamistischer Rebellen gegen deren Vertreibung aus Aleppo gedenken?